Red Bull Romaniacs 14.-18.07.2015

"Red Bull Romaniacs" / 14.-18.07.2015

# Bilder

# Bericht

Es sind schon wieder einige Wochen vergangen seitdem ich aus Rumänien zurück bin. Trotzdem möchte ich es nicht versäumen, euch von dem einzigartigen Rennen, der Red Bull Romaniacs in Rumänien zu berichten.

Wie jedes Jahr war der Mittelpunkt der Veranstaltung Sibiu, das Herz von Transsilvanien. Die Anreise bis dahin gestaltete sich in diesem Jahr sehr entspannt, da die Autobahn bis Sibiu mittlerweile fast komplett fertig ist. Nach einer Nacht Schlaf im Hotel haben wir uns am nächsten Morgen gleich auf dem Weg gemacht, um Teile der Strecke zu besichtigen. Ich wollte dieses Jahr unbedingt besser vorbereitet sein und schauen was uns erwartet. Das Resümee davon war, das die Teile die wir besichtigt hatten, schon fahrbar sein sollten. Allerdings nur, wenn der Boden so trocken bleibt wie er war.
Am Dienstag war es nun endlich soweit. Die Qualifikation stand an. Wie immer wurde mitten in Sibiu eine Straße gesperrt und der Hindernisparcours errichtet. Gefahren wurde der Rundkurs 2 mal auf Zeit, um eine Startaufstellung für das Finale am Abend auszufahren. Beim Finale war die Fahrzeit 15 Minuten. Was schon echt heftig war bei so einem Parcours. Trotzdem lief es für mich gut. Ich beendete das Finale mit Rang 23. Was gleichzeitig die Startaufstellung für den kommenden 1. Offroadtag war.

Der erste Offroadtag lief für mich nicht ganz nach Plan. Gestartet wurde 7.00 Uhr. Nach dem Start konnte ich auf der Strecke auch einige Fahrer überholen. Doch nach und nach merkte ich, das mit meinem Motorrad etwas nicht stimmte. Ich wusste das ungefähr, zur Mitte des Renntages, immer der Servicepunkt kommt.

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Ich hoffte das ich es bis dahin schaffen würde, doch leider quittierte das Motorrad ca. eine halbe Stunde vor dem Service vollständig seinen Dienst. In diesem Moment war ich wirklich sehr frustriert und auch etwas ratlos. Doch etwas "Glück" hatte ich schon. Ich war unmittelbar an einem Checkpoint und nicht mitten in der Wildnis. Denn von dort aus war es deutlich leichter, das Motorrad wieder ins Paddock zu bringen. Nachdem wir wieder im Paddock waren hieß es für mich, das Motorrad zu zerlegen, schauen was kaputt ist und dann neue Teile besorgen. Leider gestaltete sich dies nicht ganz so einfach, da Teile des Motors kaputt waren und diese nicht ganz so leicht zu besorgen waren. Nachdem wir den restlichen Tag auf der Suche waren und nichts gefunden haben, haben wir unsere ganzen Sachen in das Auto geladen und dies für die Abreise bereit gemacht. Auf dem Weg zum Hotel haben wir dann einen Freund aus Thüringen getroffen, der sich bei der Qualifikation eine Rippe gebrochen hatte. Da er selbst nicht mehr fahren konnte, hat er mir nach einem kurzem Gespräch sofort sein Motorrad als Ersatzteilspender angeboten. Was ich auch dankend angenommen habe. Kurz darauf ging es wieder ins Paddock, um das Motorrad für den weiteren Einsatz fertig zu machen.

Nach einem langen Abend im Paddock, um das Motorrad wieder fahrbereit zu machen und einem mental anstrengendem Tag stand nun der zweite Offroadtag bevor. Der zweite Tag sollte laut Veranstalter einer der härtesten Tage dieses Events werden. Für mich stand also an diesem Tag ein richtiges Mammut Programm auf dem Plan. Ich wusste nicht ob das Motorrad durchhält, weil ich etwas verunsichert war durch den ersten Ausfall. Zum zweiten war ich höchst motiviert, musste aber gleichzeitig aufpassen das ich es nicht übertreibe und Fehler mache. Und zu guter letzt die schwere Strecke. Im großen und ganzen konnte ich diesen Tag aber gut meistern und beendete diesen mit einem starken 15. Platz. Der dritte Offroadtag ging wieder etwas erschwert los. Nachdem ich am frühen morgen um 6.00 Uhr mein GPS holen wollte, wurde mir gesagt das dies nicht mehr funktioniert. Ich hatte es am Vortag leicht beschädigt. Mein Glück war, das ich noch ein zweites GPS abgegeben hatte. Es war zwar nicht das gleiche, doch besser wie gar keins. Ich hab mich dann auf der Fahrt zum Start kurz mit dem neuen GPS beschäftigt, das GPS in die Halterung von dem alten gebastelt und dann fiel um 6:45 Uhr auch schon der Startschuss. Dieser Tag sollte laut Veranstalter ein "leichter" Tag werden. Im Nachhinein gesehen war es rein technisch auch ein leichter Tag, doch er war wahnsinnig zermürbend. Und die Temperatur um die 35 Grad hat ihr übriges dazu getan. Trotzdem konnte ich mich an diesem Tag um einen Platz auf Platz 14. verbessern. Der vierte Offroadtag sollte laut Veranstalter wieder ein etwas leichterer Tag werden. Doch um ehrlich zu sein glaubte ich diesem Frieden nicht. 3. leichtere Tage und 1. schwerer Tag, das sind nicht die Red Bull Romaniacs. Und genau so war es auch. Von den ersten Kilometern an ging es richtig zur Sache. Kurz vor dem Service und zu Mitte des Tages, kam dann die für mich am meisten in Erinnerung behaltene Sektion, die lautet "Appetizer". Was im deutschen so viel wie Vorspeise lautet. Und genau so war es auch. Diese Sektion beinhaltete ein Kilometer langes Bachbett mit Riesen Steinen bergab. Was schon echt kräftezehrend war. Doch nach ende dieser Sektion ging es nochmal genau so viele Kilometer bergauf. Und das war der absolute Hammer. Ich musste mehrmals anhalten um kurz zu verschnaufen. Ich war dort schon am Ende meiner Kräfte. Ein Glück kam kurz darauf gleich der Servicepunkt. Dort konnte ich mich kurz stärken um weiter zu fahren. Die zweite Tageshälfte war genau so wie die erste. Nach 7 Stunden und 51 Minuten im Ziel angekommen war ich nur noch froh die Romaniacs beendet zu haben.

Am Ende kann ich nur wieder sagen, Danke an alle die mich dabei Unterstützt haben. Egal ob Finanziell, Mental oder einfach nur da waren. Mit einem Gesamtplatz 19. bin ich natürlich nicht zufrieden. Trotzdem kann ich nach vorn blicken, da ohne dem Ausfall ein gutes Ergebnis drin gewesen wäre. Mit knapp 400 Startern waren die Red Bull Romaniacs wieder ein großes Highlight der Saison.

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