Red Bull Sea to Sky 02.-04.10.2015

"Red Bull Sea to Sky" / 02.-04.10.2015

# Bilder

# Bericht

Ein Rennen was wieder in die Geschichtsbücher eingehen wird. Wieder daheim, schreibe ich Euch ein paar Zeilen von meinem letzten Rennen der Saison.

Der Austragungsort von der 6. Ausgabe des Sea to Sky war wieder einmal Kemer. Direkt im Urlaubsgebiet der Türkei. Das Motorrad habe ich im Vorfeld mit einer Spedition in die Türkei geschickt. Da diese Variante die beste Lösung für mich darstellte. Denn der Preis gegenüber desSelberfahrens ist nicht erheblich teurer und Zeit habe ich damit auch gespart. Allerdings ist man immer etwas nervös und macht sich sorgen, ob alles heil in der Türkei ankommt. Aber nachdem wir in der Türkei mit dem Flugzeug angekommen sind und am nächsten Morgen nach dem Bike und den Sachen geschaut haben, war alles in bester Ordnung. Das Bike war heil angekommen und somit machte ich mich gleich an die Arbeit, um das Motorrad perfekt auf die Gegebenheiten einzustellen. Nachdem ich dies erledigt hatte, haben sich meine Betreuer und ich sofort auf den Weg begeben, um die Strecke für das Beach Race anzuschauen. Denn dies war ja schon am nächsten Tag. Nach einer kurzen Besichtigung haben wir festgestellt, dass die Hindernisse optisch viel professioneller aufgebaut wurden als im Vorjahr. Nach einer kurzen Recherche haben wir raus bekommen, dass der Bauer dieser Hindernisse der gleiche ist, wie der, der Red Bull Romaniacs. Am späten Nachmittag wieder im Hotel angekommen, haben wir den Tag nochetwas ausklingen lassen, um möglichst fit in den nächsten Tag zu starten.

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Das Beach Race am kommenden Tag begann für jeden Fahrer mit Qualifikationsläufen. Das bedeutete, dass jeder Fahrer 2 mal die Möglichkeit hat, eine Runde so schnell wie möglich zu absolvieren. Ich konnte mich beim ersten Durchgang gleich mit Platz 15. auf eine gute Position setzen. Ich, wie auch viele Top Fahrer, verzichteten auf einen 2. Start, da die Strecke in dem tiefen Sand nicht wirklich besser wurde und die Zeiten eher langsamer wurden. Das Finale war wieder der absolute Wahnsinn. Es wurden 50 Fahrer pro Gruppe in das Rennen geschickt. Durch die vielen Steine im Sand war der Start schon ein reinster "Genuss" und der Staub hat noch sein restliches Übel dazu beigetragen. Aber das sind halt die Rennbedingungen und es hat jeder gleich. Was aber nicht so gut war, war eine Brücke die aus Holz in den Sand gebaut wurde. Diese stellte kein besonders schweres Hindernis dar, doch durch die vielen Fahrer fuhr sich der Sand vor der Brücke dermaßen aus, dass kurzzeitig kein „Drüber kommen“ mehr war und während des Rennens eine Umleitung gebaut werden musste. Fast alle Fahrer standen dort kurzzeitig im Stau, was das Ergebnis mächtig durcheinander gewürfelt hat. Ich beendete dieses Finale mit Rang 24. Damit war ich nicht wirklich glücklich, doch aus dem Vorjahr habe ich gelernt und damit war für mich das wichtigste, bei dem Beach Race, wo es auf noch "nichts" ankommt, sich nicht zu verletzen.

Am nächsten Tag starteten wir in das Forest Race. Das Forest Race ist ein Rennen, was von der Schwierigkeit her, wie ein klassisches Enduro Rennen ist. Es beinhaltet aber keine Sonderprüfungen und keine Etappen und es gibt nur eine Runde. Man muss also von früh weg die komplette Runde alles geben. Ich beendete dieses mit einer Zeit von 1:41 h auf dem 24. Platz. Gewinnen konnte dieses Rennen Wade Young aus Südafrika mit einer Zeit von 1:29 h. Am nächsten Tag stand das eigentliche Rennen auf dem Programm, was sich Mountain Race schimpft. Letztes Jahr bin ich hier mit einer kaputten Schulter und einem kaputten Handgelenk gefahren. Dementsprechend motiviert war ich für dieses Jahr ein Top Ergebnis einzufahren. Der Start wurde in 10-Mann-Reihen und in 3-minütigen Abständen vollzogen. Ich startete nach meinem Ergebnis vom Vortag, also aus Reihe 3. Ich erwischte einen super Start und konnte mich mit dem Führenden als 2. von dieser Gruppe absetzen. Nach einer Stunde Fahrzeit konnte ich mich bis auf Platz 14. vorarbeiten. In den nächsten zwei Stunden konnte ich zwar mein Tempo halten, ich konnte aber keinen Fahrer mehr passieren. Bis dahin war ich noch Topfit, ich fühlte mich noch super und dachte, dass ich diesen Platz bis ins Ziel halten könne. Doch umso weiter wir zum Gipfel fuhren, umso schwächer wurde ich. Mittlerweile hatte ich auch kein Wasser mehr im Trinkrucksack, was bei Temperaturen um die 30 Grad kein Genuss ist. Und somit gestaltete sich die letzte Stunde bis zum Gipfel als reinste Hölle für mich. Ich war auf dem Motorrad, im wahrsten Sinne des Wortes, nur noch Gast. Erschöpft auf dem Gipfel des Mount Tahtali bei 2366 Metern angekommen, war ich sichtlich erleichtert, das Ziel erreicht zu haben. Mit Platz 21. und einer Goldmedaille reiste ich am nächsten morgen zurück in meine Heimat.

Ein großer Dank geht an das 5-köpfige Betreuerteam, dass mich beim Red Bull Sea to Sky perfekt unterstützt hat. Außerdem gilt ein Dank an alle Sponsoren und Leute, die mir das ermöglichen.

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